Produktion im ersten Halbjahr 6,1% über Vorjahr

Europäische Märkte stützen Konjunktur -

Risiken: Energiekosten und Russland/Ukraine

Nach der ersten Hälfte des Jahres liegt die Produktion der Stahl- und Metallverarbeiter in Deutschland um 6,1% über dem Vorjahresniveau. Das bereits gute Anfangsquartal konnte im zweiten Quartal nochmals leicht um 0,9 Prozent übertroffen werden, gegenüber dem Vorjahresquartal beträgt das Plus 4,5 Prozent Gleichwohl deuten zuletzt etwas schwächere Auftragseingänge, insbesondere aus der Euro- Zone, auf die zunehmenden Konjunkturrisiken hin.

Basis für die bislang erfreuliche Entwicklung ist die stabilisierte Konjunktur in den europäischen Absatzmärkten, wovon insbesondere die exportorientierten Kunden der Branche profitieren. Während die direkten Exporte um 1,9% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, profitiert der Inlandsabsatz mit einem Plus von 4,9 Prozent deutlich stärker von der Stabilisierung in Europa. Die Exportquote ist daher leicht von 36% auf 35,4% gesunken.

Die Auftragseingänge liegen im bisherigen Jahresverlauf zwar 6,6% höher als 2013. Dieser Wert ist
allerdings einerseits durch einen ausländischen Großauftrag im März verzerrt und zudem ist die Tendenz im Jahresverlauf eher seitwärts. Dennoch liegen die Bestellungen im zweiten Quartal 2014 deutlich über allen Vorjahresquartalen.

Die Stimmung in der Stahl- und Metallverarbeitung hat sich im Juli eingetrübt. Während die Erwartungen für die zukünftige Geschäftsentwicklung weiterhin seitwärts tendieren, sind die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage den dritten Monat in Folge nach unten korrigiert worden. Zwar befindet sich das Geschäftsklima weiterhin auf einem guten Niveau, allerdings scheinen derzeit bei fehlenden Wachstumsimpulsen in den Sommermonaten die allgegenwärtigen Nachrichten über bewaffnete Auseinandersetzungen in den Krisenregionen auf die Stimmung zu drücken. Die Prognose von 3% Produktionswachstum im Jahr 2014 sollte allerdings dennoch erreichbar sein.

Neben den politischen Risiken sieht die Branche insbesondere die weitere Entwicklung der Stromkosten
mit steigender Sorge. Die Reform der Ausbauförderung für erneuerbare Energien wird nicht die dringend erforderliche Senkung der EEG-Umlage bringen. Hier bleibt die Politik in der Verantwortung, vergleichbare Wettbewerbsbedingungen mit dem Ausland herzustellen.

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