Ampelkoalition verschließt die Augen vor dem Ernst der Lage in der mittelständischen Industrie

WSM-Hauptgeschäftsführer Vietmeyer: "Bittere Realität: Viele mittelständische Unternehmen rasen ungebremst in die Insolvenz."

Berlin: Erste Unternehmen schließen, viele planen Produktionsverlagerungen ins Ausland, andere fahren die Produktion trotz voller Auftragsbücher herunter. Metallverarbeitende Unternehmen, Gießereien, Keramikhersteller, Produzenten von technischen Textilen – sie alle sind mit Preissteigerungen bei Erdgas und Strom konfrontiert, die jede bisher bekannte Dimension sprengen. Das wird Unternehmenspleiten zur Folge haben mit einem irreversiblen Schaden für die Lieferketten, die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in unserem Land. 10 000 mittelständische Industrieunternehmen mit rund einer Million Beschäftigten, die sich im Bündnis Faire Energiewende, BfE, zusammengeschlossen haben, fordern die Bundesregierung auf, jetzt zu handeln, bevor es zu spät ist.

Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung: „You´ll never walk alone – dieses Versprechen des Bundeskanzlers gilt ganz offensichtlich nicht für die mittelständische Industrie. Das BfE fordert alle Mitglieder der Bundesregierung und die Bundestagsabgeordneten von SPD, Grünen und FDP auf, in unsere Unternehmen zu kommen und sich ein Bild von der Situation zu machen. Wer im vergangenen Jahr noch 500.000 Euro für seine Energierechnung zahlte, muss im kommenden Jahr mit 5 Millionen Euro rechnen. Die Gaspreise haben sich verzehnfacht, das Gleiche gilt für den Strompreis, der an den Gaspreis gekoppelt ist. Was die Bundesregierung jetzt mit der Gasumlage plant, bringt das Fass zum Überlaufen und belastet jeden Arbeitsplatz in einem energieintensiven Unternehmen zusätzlich – on the top – mit rund 20.000 Euro pro Jahr. Die Überbrückungshilfen und Energiekostendämpfungsprogramme der Bundesregierung sind, wenn sie überhaupt schon angekommen sind, nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie sollen Unternehmen in einer solchen Situation noch einen Beitrag dazu leisten, dass in Deutschland Windräder und Solardächer gebaut werden, neue Heizungsanlagen aufgestellt werden, Häuser gedämmt, neue Generationen von Autos gebaut und gute Arbeitsplätze erhalten werden. Die bittere Realität ist: Viele mittelständische Unternehmen rasen ungebremst in die Insolvenz und die Ampelkoalition verschließt die Augen davor.“

Die derzeitige Energiepreisexplosion und die zusätzlichen zahlreichen nationalen Umlagen und Abgaben führen dazu, dass Produktion Made in Germany unbezahlbar geworden ist. Das Bündnis Faire Energiewende fordert die Ampelkoalition auf, mit einem Industriegaspreis und einem Industriestrompreis das Schlimmste zu verhindern und ...

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