Page 17 - WSM_4-2021_Neu
P. 17
Aktuelles aus Wirtschaft & Politik serstoff. „Grüner“ Stahl wird deutlich teurer sein als Stahl aus der konventionellen Hochofenroute. Ich bin sicher, die Stahlverarbeiter werden „grü- nen“ Stahl erproben, sobald er am Markt verfüg- bar ist. Risiken sehe ich vor allem bei der Frage, ob und wie die Mehrkosten von den Kunden der Stahlverarbeiter akzeptiert werden. Ein besonde- res Risiko droht durch Carbon Leakage, das heißt wenn internationale Wettbewerber der hiesigen Stahlverarbeiter ihre Produkte aus konventionel- lem Stahl billiger in Europa anbieten. Was würden Sie heute einer jungen Unternehmerin, einem jungen Unternehmer aus der Branche raten, der auch morgen noch erfolgreich sein will? Schmidt: Die Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen bilden eine leistungsstarke Bran- che der deutschen Industrie. Sie beweisen im- mer wieder aufs Neue, dass sie innovativ und wettbewerbsfähig sind. Know-how und langjäh- rige Erfahrungen der Fachkräfte ermöglichen es den Unternehmen, neue Ideen, neue Pro- dukte und neue Verfahren zu entwickeln. Wem es gelingt, auf diesem Wege Alleinstellungs- merkmale auszubilden, der wird sich auch mor- gen noch erfolgreich am Markt bewegen kön- nen. Unsere Branche ist stark geprägt von mittelständischen Familienunternehmen. Sie haben das Zeug dazu, auch in Zukunft erfolg- reich zu sein. Dazu müssen allerdings verläss- liche wirtschaftspolitische Rahmenbedingun- gen gelten. Dafür werde ich mich auch in den kommenden Jahren einsetzen. K 17 Nachrichten 4-2021 Dr. Hubert Schmidt Foto: kasarp/stock.adobe.com