Page 2 - WSM Nachrichten 1-2021
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Editorial Liebe Unternehmer, Verbandsmitarbeiter und Freunde der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie, die WSM Industrien starten mit gemischten Ge- fühlen in das Jahr 2021. Nach dem zweiten wo- chenlangen Shutdown gibt es zwar wieder klei- nere Lockerungen und Öffnungsperspektiven. Und in der Industrie geht es seit fünf Monaten aufwärts. Doch die Stimmung ist immer noch deutlich von Unsicherheiten geprägt. Es ist nicht abzusehen, wann die Pandemie überwunden sein wird. Da viel zu langsam geimpft wird und das Virus laufend mutiert, können keine siche- ren Prognosen über den weiteren Verlauf in die- sem Jahr getroffen werden. Für den Einzelhandel, die Tourismuswirtschaft und viele weitere Branchen ist das schlicht eine Katastrophe. Die Stahlverarbeiter indes haben eine relativ gute Auftragslage und können opti- mistischer sein. Nur zeigt sich hier, dass die in- ternationalen Wertschöpfungsketten weiterhin sehr anfällig sind. Die Knappheit beim Vormate- rial Stahl und die zeitweiligen Werkschließungen der Automobilhersteller aufgrund fehlender Halb- leiter sind nur zwei Beispiele, die uns vor Augen führen, wie schnell die Ketten reißen können. Politisch sind wir im Wahlkampfjahr angekom- men. Am 26. September wird der Deutsche Bundestag gewählt. Dies wirft seine Schatten voraus. Die Parteien positionieren sich, und schon bald wird jedes Regierungshandeln dem Wahlkampfkalkül untergeordnet sein. WSM hat seine Handlungsempfehlungen an die neue Regierung vorgelegt. Wir fordern eine zukunfts- gewandte Industriepolitik, die die Potenziale der heimischen Wirtschaft in den Dienst des tech- nologischen Wandels, des Klimaschutzes und anderer Ziele stellt und die unsere Industrien nicht außer Landes treibt. Wir können den Wan- del zusammen mit der Industrie erreichen – aber ohne disruptive Umbrüche, die Arbeitsplätze und Wohlstand gefährden. Die Standortbedin- gungen müssen auch solchen Industrien die Weiterproduktion erlauben, die auf fossile Brennstoffe und bezahlbare Energie angewie- sen sind. Wir können technologischen Wandel. Angesichts der enorm hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kosten können wir uns aber keine technologischen Brüche leisten. Die WSM Nachrichten werden ab dieser Ausga- be nur noch digital aufgelegt. Neben der stärke- ren Verbreitung sind damit erheblich mehr Nut- zungsmöglichkeiten verbunden. Das WSM Nachrichten-Team hofft, dass unsere Leser die- sen Mehrwert begrüßen und bedankt sich für jede Anregung. Und wie immer laden wir Sie herzlich ein, mehr zu diesen Themen online zu lesen! Christian Vietmeyer 2 Nachrichten 1-2021 Foto: Mourad ben Rhouma